Das mache ich nur mit rechts

Nein, der Titel ist kein neuer Hit der Prinzen. Und das mache ich mit links, will auch etwas anderes sagen. Gestern habe ich Michaela kennengelernt. Sie ist Marketingmitarbeiterin von Tyromotion aus Graz. Ihr erinnert euch vielleicht? Tyromotion ist die Firma, aus dem Beitrag „Mein Freund, der Roboter“. Sie beschäftigen sich mit robotergestützter Therapie.

Sie wollen eine Patientenstory für ihren Blog über mich machen. Das gefällt mir natürlich, selbstredend. Diese Story werde ich auf alle Fälle für meinen Blog übernehmen. Das ist dann der erste Beitrag auf meinem Blog, der nicht von mir stammt. Eine Premiere. Gestern war unser Interview über Teams.

Ich habe Michaela dabei gefragt, ob sie auch eine digitale Lösung für die Schlaganfallnachsorge hätten? Dieser Bereich wäre meiner Erfahrung nach, vollständig analog dominiert. Hanteln, Bälle etc. aber weit und breit keinerlei digitale Lösungen. Alle meine Therapeuten denken vollständig analog. Mit einer Smartwatch und den Parametern aus Apple Health ist man schon ganz weit vorne.

„Es gäbe da was Neues von uns“, sagte Michaela mir. Genau für Hemiparesepatienten wie mich. Einen Fitnesstracker. Er heißt ARYS(TM) me. Dieser zeichnet alle Bewegungen auf, die man mit dem betroffenen Arm macht. Abends kann man dann auswerten, wie häufig man den Arm benutzt hat. Dazu gibt es auch schon ein Video. Geht von der Idee in die gleiche Richtung, wie das Taubsche Training. Nur die Methoden sind andere.

Die „constraint-induced movement therapy“ oder CIMT wurde von dem amerikanischen Psychologen Edward Taub von der Universität von Alabama in Birmingham entwickelt. Sie wird deshalb auch als Taubsches-Training bezeichnet und erfreut sich hierzulande einer steigenden Beliebtheit, wenn man die zahlreichen Internetveröffentlichungen als Maßstab nehmen darf. Taub geht davon aus, dass die Patienten nach einem Schlaganfall zunächst versuchen, die paretische Extremität zu benutzen. Von den Misserfolgen frustriert, konzentrieren sie sich jedoch bald nur noch auf die gesunde Seite. Diese „gelernte Nichtverwendung“ der paretischen Extremität verhindert jedoch eine Erholung, die aufgrund der neuronalen Plastizität im Großhirn eigentlich möglich wäre.

Ärzteblatt

Es ist sozusagen eine permanente Erinnerung an den Träger, den betroffenen Arm zu nutzen. Als würde dir ständig jemand auf die Schulter klopfen. Diese Erinnerung ist bei mir durchaus berechtigt. Vor meinem Schlaganfall war ich ganz klar Rechtshänder. Heute benutze ich viel häufiger meinen linken Arm und muss mich immer maßregeln, auch den rechten genügend einzusetzen. Meinen Blog zum Beispiel schreibe ich meist mit links.

Ich habe den Preis bei Tyromotion angefragt und würde die Uhr gerne mal testen. Wenn ich näheres weiß, erfahrt ihr an dieser Stelle davon.

Kurze Anmerkung: Ich weiß nicht, ob dieser Beitrag jetzt schon unbezahlte Werbung darstellt? Ich möchte aber vorsichtshalber vorsorglich darauf hinweisen.

Veröffentlicht von oschlenkert

männlich, 52 Jahre, verheiratet, 1 Kind, mitten im Leben ... und dann kam der Schlaganfall.

3 Kommentare zu „Das mache ich nur mit rechts

  1. Du bist ja mächtig unterwegens mit Deinen Neuerungen. Nur weiter so, der Erfolg gibt Dir recht. Denke bitte an die Bilder

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