Drei Wochen am Stück, vier Stunden am Tag Gedanken zum Tag des Schlaganfalls

Wie war euer Wochenende? Gut? Die Sonne schien ja, die Temperaturen waren sehr angenehm. Meins war so lala. Wir waren draußen und haben uns um den Garten gekümmert. Die Bienen sollen ja im Sommer was zum Sammeln haben. So hatte ich beschlossen, eine Wildblumenwiese zu pflanzen. In unserem ehemaligen Sandkasten, den wir zum Blumenbeet umgestaltet haben. Nur kurz die vertrockneten Osterblumen abschneiden und neu aussähen. Ein Kinderspiel für euch. Nicht für mich, seit ich vor etwas über einem Jahr meinen Schlaganfall hatte.

Nachmittags bin ich dann übermütig geworden. Momentan schiebe ich einige Dinge geplant auf. Damit ich das befürchtet unerfreuliche Resultat nicht zur Kenntnis nehmen muss. Fahrradfahren ist für mich so eine Sache. Damenrad, Sattel ganz unten. Helm korrekt auf dem Kopf. Keine gefährlichen Dinge. Easy, oder? Ich bin sofort umgefallen.

Und so sind wir beim Thema. Tag des Schlaganfalls. Im ersten Jahr war es für mich einfach, meinen Schlaganfall zu akzeptieren. Ich dachte, mit viel Übung und harter Disziplin wird es fast wieder wie vorher. Langsam geht mir auf, nichts wird wieder wie vorher. Und das ist hart, wenn man es die meiste Zeit seines Lebens schon anders gekannt hat.

Und nun, Olaf? Ich weiß es offen gestanden nicht. Aufgeben werde ich nicht. Ich habe auch dank meiner Frau 3 Wochen Neurointensivwochen in Gegenbach gebucht. Im August. Drei Wochen am Stück, vier Stunden am Tag. Ich hoffe, das geht dann wegen Corona schon? Ich werde mich richtig reinhängen, versprochen. Nun, realistisch darf man keine Wunder erwarten.

Heute gibt es hier kein Happyend und auch keine positive Anekdote. Ich lass das einfach mal so stehen und weiß, es wird auch wieder besser. Ist ja mein persönlicher Blog und kein redaktioneller Artikel. Kommentare sind ausdrücklich erwünscht. Tut mir bitte nur einen Gefallen. Sagt bitte nicht, ich muss Geduld haben. Das Wort ist für mich zum absoluten Unwort geworden.

Nachtrag, gut ein halbes Jahr später

Inzwischen sind die Neurointensivwochen längst beendet. Ich habe große Fortschritte gemacht. Was ich in Gegenbach so alles erlebt habe und was es gebracht hat, lest ihr hier.

Veröffentlicht von oschlenkert

männlich, 52 Jahre, verheiratet, 1 Kind, mitten im Leben ... und dann kam der Schlaganfall.

Ein Kommentar zu “Drei Wochen am Stück, vier Stunden am Tag Gedanken zum Tag des Schlaganfalls

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