Eine Reise wie gemalt

Ich verreise gerne. Und ich liebe Abenteuergeschichten. Beides lässt sich gut kombinieren und ermöglicht gelegentliche kleine Fluchten aus dem heutigen Alltag. Dabei träume ich von Aufenthalten und Abenteuern in fernen Ländern und oder anderen Zeiten. Schon als Kind habe ich gerne Tim & Struppi gelesen. Da war es klar, dass ich nach meiner Anmeldung bei Facebook gleich nach einer entsprechenden Gruppe Ausschau gehalten habe.

In der Gruppe Sapristi! – Hergè, Tim und Struppi wurde ich fündig. Ich habe gleich mal eine Frage eingestellt, ob es ähnliche Comixs, Filme, Romane noch heute im Stile von Tim & Struppi gibt? Die Antworten waren umfangreicher als gedacht. Hergés ist wohl der Urvater einer ganzen Richtung. Ich habe dabei gelernt, das Hergés für einen besonderen Zeichenstil stand, dem Ligne claire.

Als Ligne claire (franz.: „klare Linie“) bezeichnet man eine Stilrichtung im Comic. Der Begriff wurde 1976 von Joost Swarte für den Zeichenstil Hergés eingeführt.[1] Kennzeichnende Merkmale sind präzise Konturen und die flächige, einfarbige Kolorierung. Die Zeichner verzichten weitgehend auf Schraffuren, Schattierungen und Farbverläufe. In den Comics der Ligne claire werden Personen gern in vereinfacht-abstrahierter Form dargestellt, während Dekor und Hintergrund meist in realistischer Manier abgebildet werden.

Wikipedia

Dieser Stil wurde von anderen Zeichnern aufgegriffen und weiter entwickelt. Zum Beispiel von Eric Heuvel. Mir wurde die Comicserie January Jones empfohlen. Die junge Frau erlebt als Kunstpilotin ähnlich Elly Beinhorn oder Hanna Reitsch in den 30 Jahren ihre Abenteuer. Fand ich spannend und habe den Band 1 Todesfahrt nach Monte Carlo antiquarisch erworben.

Carlsen Comics

Es geht in diesem Fall um die historische Rallye Monte Carlo. 1911 fand sie das erste Mal statt. Nach 1929 jährlich, das Ziel war immer Monte Carlo. Die Rallye im Heft beginnt in Tallinn und führt über Berlin, Hannover (Heimat) und Venlo nach Monte Carlo. Zeitlich spielt die Geschichte kurz vor dem Zweiten Weltkrieg.

Erstaunt war ich, wie historisch genau Eric Heuvel vor Entstehen der Geschichte recherchiert hatte. Selbst die Fahrzeuge sind historisch exakt dargestellt. Seht einfach selber. Oder auch dieses Photo der Süddeutschen Zeitung.

Die historische Rallye Tallinn – Monte Carlo wurde im Jahr 2011 wiederbelebt: Nicht als gewöhnliches Rennen, sondern als „Electric Marathon“, bei dem über 15 eAutos verschiedener Hersteller und Bauart in der Zeit vom 02. bis zum 11. Juni 2011 von Tallinn durch sechs Länder nach Monte Carlo fuhren.

Zurück zur historischen Rallye. Benzin gab es sicher nicht wie heute an jeder Ecke, die Straßenverhältnisse waren sicher eine Herausforderung. Der Ruf nach dem ADAC wäre bei einer Panne sicher vollständig verhalt, hatten doch die Boliden sicher nicht die Zuverlässigkeit wie heutige Autos. Also sind alle erfolgreichen Bestandteile einer „guten“ Reise mit vielen Erlebnissen und Begegnungen enthalten.

Zeit also für eine kleine Auszeit, angefüllt mit Benzinduft, Abenteuer und Motorenlärm.

Veröffentlicht von oschlenkert

männlich, 52 Jahre, verheiratet, 1 Kind, mitten im Leben ... und dann kam der Schlaganfall.

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