Kirk an Enterprise

Wahnsinn. Morgen sind meine drei Wochen Neurointensivwochen schon wieder vorbei. Wie schnell das doch geht.

Die letzten fünf Tage war ich hier in Gengenbach ganz alleine. Aber ich habe mit meiner Frau vorher einige Absprachen getroffen. Die Fliesen im Bad der Ferienwohnung sind ziemlich glatt. Sie hat einfach Angst, dass ich mich auf die Klappe lege und dann hier liege. Mutterseelenallein. Nach meinem Schlaganfall ist sie sehr besorgt um mich.

So hat die zweitbeste Ehefrau von allen (der Titel beste Ehefrau von allen war leider durch einen fast unbekannten Satiriker schon belegt) mir doch vor der Urlaubsfahrt zur Sicherheit einen großen Badvorleger bestellt.

Und wir haben vereinbart jeden Morgen unmittelbar nach meinem morgendlichen Duschen, hoffentlich wohlbehalten, zu telefonieren. Nun, ich bin ein etwas fauler Mensch. Deswegen habe ich keine Lust nass wie ich meist noch bin, durch die Ferienwohnung zu spazieren und jeden Morgen mein Handy zu suchen.

Daher habe ich mir angewöhnt, mit meiner Smartwatch zu telefonieren. Diese baut automatisch eine Verbindung mit meinem Handy und danach zu meiner Frau auf.

Ich denke dann immer an Captain Kirk vom Raumschiff Enterprise, wie er schwungvoll seinen Communitator rauszieht und Anweisungen ans Schiff gibt.

Ja, Gene Roddenberry war ein weitsichtiger Mann. Fast so ist es gekommen, wie er es in seiner kongenialen Zukunftsserie in den Sechzigerjahren schon beschrieben hat. Nur das ich heute in meine Uhr spreche und die Themen meiner Nachricht irgendwie auch ein klein wenig anders als bei Kirk klingen.

P.S: wir telefonieren natürlich nicht nur morgens. Nur von wegen der Uhrzeit.