Dieses Wort war bisher für mich nur eine Stelle in unserer Software. Und dann kommt der Sozialdienst in Hessisch Oldendorf nach meinem Schlaganfall mit dem Vorschlag, einen Schwerbehindertenausweis unbedingt zu beantragen und zwar je früher, je besser. 60 Prozent mit Merkzeichen G sind dabei herausgekommen. Und das Beste, der Bescheid ist unbefristet.
Am Anfang war ich ziemlich schockiert. Klingt einfach so endgültig. Heute bin ich froh, es gemacht zu haben. Bei Schwerbehinderung genießt man einen besonderen Kündigungsschutz. Ohne Zustimmung des Integrationsamts läuft hier nichts. Das Kennzeichen G beschert mir 1 Jahr öffentlichen Nahverkehr für 80 €. Ganz praktisch, wenn man wie ich zurzeit kein Auto fahren kann.
Weiter gibt es 5 Tage mehr Erholungsurlaub. Die möchte ich für die Krankheit nutzen. Entweder in eigene Therapien investieren oder anderen Betroffenen helfen. Wie am diesjährigen Seniorentag.
Zudem hat meine Frau die Daten einmal in unsere Steuererklärung aus dem letzten Jahr eingetragen. Kommen ebenfalls ein paar Euro zusammen. Natürlich nicht der Betrag, welchen man zusätzlich für die Behinderung aufwendet, aber immerhin. Und die Freibeträge werden nach dem BTHG nächstes Jahr noch verdoppelt. Zusätzlich geht es zwei Jahre früher in Rente, daran möchte ich aber momentan überhaupt noch nicht denken. Danke liebe Frau B. vom Sozialdienst der BDH Klinik Hessisch Oldendorf für die gute Empfehlung und die Unterstützung bei der Antragsstellung.
Ein Wermutstropfen: Benutzung des Behindertenparkplatzes geht leider nicht, dafür ist das Kennzeichen aG oder ein spezieller Antrag bei der Stadt notwendig. Schade, ich hatte mich schon kurz gefreut.
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