Zeitlos oder doch eher flüchtig?

Verbunden mit meinem Schlaganfall vor 5 Jahren neige ich etwas zur Melancholie. Ich werde demnächst 57 Jahre alt. Durch meine Schwerbehinderung werde ich etwas früher aus dem Berufsleben ausscheiden. Ich bin also fast schon bei den letzten 10 Prozent meines Berufslebens. Vielleicht Zeit für eine erste Bilanz?

Ich habe mir meinen letzten Lebenslauf den ich vor drei Jahren verfasst habe, noch einmal angesehen. Zusammen mit meinem jetzigen Job hatte ich elf Arbeitgeber. Dank des Internets, was ja bekanntlich nichts vergisst, habe ich einmal meine bisherigen Arbeitgeber gegoogelt. Was wurde aus ihnen, nachdem ich (raus) war? Wie ging es dort danach weiter?

Was mich sehr überrascht hat, die ersten sechs meiner Arbeitgeber gibt es heute oder schon länger gar nicht mehr. Wenn man mich damals gefragt hätte, hätte ich mir weniger Konstanteres vorstellen können.

Das Internet wusste noch mehr, vier der sechs Firmen wurden an andere Firmen verkauft. Das fand ich erfreulich, wurde doch mindestens ein Teil der Arbeitsplätze erhalten.

Zwei der sechs Firmen gingen in in die Insolvenz. Sechs von elf Firmen nicht mehr da. Vielleicht sind doch Firmen flüchtiger als Menschen? Wer hätte das gedacht?

Die Lebensdauer von deutschen Unternehmen beträgt im Durchschnitt zwölf Jahre. Das haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Institut für Volkswirtschaftslehre der Universität Rostock herausgefunden. Die Arbeitsgruppe analysierte Daten von mehr als einer Million Unternehmen aus dem Unternehmensregister am Forschungsdatenzentrum des Bundes und der Länder. 

Wie sieht eure persönliche Bilanz aus? Das würde mich interessieren? Hinterlasst gerne einen Kommentar.

Veröffentlicht von oschlenkert

männlich, 52 Jahre, verheiratet, 1 Kind, mitten im Leben ... und dann kam der Schlaganfall.

2 Kommentare zu „Zeitlos oder doch eher flüchtig?

  1. Letztes Jahr bin ich auch57 geworden und wurde mit 50 aus dem Berufsleben ausgesteuert. Seit dem fröne ich dem Unruhestand und bin Ehrenamtlich viel unterwegs. Wo ich früher Wut Verzweifelung und Tränen beruflich brachte ist es jetzt eher Mut Hoffnung und Motivation. Die Frage ist immer, welches Vermächtnis wird bleiben und an was wird man sich, wrnn überhaupt erinnern. Darum Carpe Diem et nocte lieber Olaf

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    1. Lieber Heiko, genau was bleibt ist ja auch meine Frage in diesem Beitrag. Deine persönliche Geschichte finde ich dabei sehr positiv und schön. Happy End wäre falsch, aber sehr positiv

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