Der Tag in Antwerpen war wunderschön gewesen. Bei strahlendem Sonnenschein waren sie gegen 11:30 angekommen.



Von großer internationaler Bedeutung ist Antwerpen durch seinen Seehafen, den zweitgrößten Europas, sowie als weltweit wichtigstes Zentrum für die Verarbeitung und den Handel von Diamanten.
Antwerpen war im 15. und 16. Jahrhundert eine der größten Städte der Welt, zeitweise die wichtigste Handelsmetropole Europas und als bedeutendes kulturelles Zentrum Wirkungsstätte von Künstlern wie Peter Paul Rubens.
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Besonders gut hatte dem Detektiv der prächtige Zentralbahnhof gefallen. So etwas hatte er schon lange nicht mehr gesehen.








Der Hauptbahnhof von Antwerpen, Antwerpen-Centraal, ist ein beeindruckender Kopfbahnhof, der auch als „Eisenbahnkathedrale“ bezeichnet wird. Er ist für seine prachtvolle Architektur bekannt, die eine Mischung aus Stahl, Glas und Stein darstellt und sich am Pantheon in Rom orientiert. Der Bahnhof bietet Verbindungen in viele Richtungen und wurde bereits mehrmals als einer der schönsten Bahnhöfe der Welt ausgezeichnet.
Am selben Abend
Der Clubbereich der MS Loreley war in warmes Licht getaucht, die schweren Vorhänge geschlossen, die Gäste ferngehalten. Hercule Van der Maes saß aufrecht in einem ledernen Sessel, ein silbernes Notizbuch auf dem Schoß, die Augen wachsam. Vor ihm: zwei Verdächtige, zwei Geschichten – und eine Wahrheit, die sich nicht länger verstecken konnte.
🎙️ Befragung: Clara von Hohenfels
„Madame,“ begann Van der Maes mit höflicher Stimme, „Ihr Alibi ist bemerkenswert. Sie behaupten, zur Tatzeit in Ihrer Kabine gewesen zu sein, lesend. Doch niemand hat Sie gesehen.“
Clara hob das Kinn. „Ich lese nicht, um gesehen zu werden, Monsieur.“
„Und doch wurde ein Parfümduft in der Kabine des Opfers gefunden – Eau de Narcisse Bleu. Ihr bevorzugter Duft, nicht wahr?“
Ein Zucken ging über ihr Gesicht. „Viele Damen tragen ihn.“
„Aber nur eine hatte Zugang zu seinem privaten Briefkasten. Der zerrissene Brief – er war in Ihrer Handschrift.“
Clara schwieg. Ihre Finger umklammerten das Glas vor ihr. Van der Maes notierte etwas.
🎙️ Befragung: Jean-Pierre Dubois
„Monsieur Dubois, Sie wurden zuletzt in einem Streit mit Dr. von Hohenfels gesehen. Worum ging es?“
„Er wollte ein Gesetz durchbringen, das meine Firma ruinieren würde. Ich habe ihn gewarnt.“
„Gewarnt – oder bedroht?“
„Ich bin Lobbyist, kein Mörder.“
„Und doch wurde Ihr Fingerabdruck auf dem Brieföffner gefunden.“
Jean-Pierre lachte bitter. „Ich habe ihm einen Brief übergeben – mit genau diesem Öffner. Vor dem Abendessen. Danach habe ich ihn nicht mehr gesehen.“
„Interessant. Und Sie haben ein Alibi?“
„Ich war mit dem Kapitän beim Cognac. Er kann es bestätigen.“
Van der Maes nickte langsam. Zwei Verdächtige, zwei Motive – aber nur einer hatte die Gelegenheit und die Kälte, den Mord so präzise zu inszenieren.
Am nächsten Tag würde die Reise pünktlich auf dem Schiff weiter nach Brüssel gehen. Was würden sie dort erleben? Würde es weitere Verdächtige in diesem Fall geben? Die Sache ist doch komplizierter als gedacht, raunte Van der Maes gedankenverloren und mehr zu sich selbst.