Schwerbehinderung im Hochgebirge

Schwerbehinderung und Hochgebirge, das passt nicht zusammen?

Oder doch, habe ich mich gefragt. Unser Urlaub in Kaprun in den österreichischen Alpen nähert sich dem Ende. Wie war es für mich als Schwerbehinderter mit Hemiparese nach meinem Schlaganfall vor vier Jahren?

Wie ist er gewesen, mein Urlaub im Hochgebirge? Deutlich Besser als anfangs gedacht. Meine Einschränkung haben mich nur von wenigen Freizeitaktivitäten abgehalten.

Aussichtsreiche Gipfel oder schöne Bergseen können durchaus auch für Menschen mit Behinderung erreichbar sein. Natürlich ist die Bandbreite möglicher Behinderungen sehr hoch.
Diese Liste stellt Tourenvorschläge zusammen, bei denen entweder Fahrwege oder Fußwege benutzt werden, die so breit sind, dass man immer nebeneinander hergehen kann. Somit kann man seine:n Wanderparter:in jederzeit gegebenfalls stützen oder führen, je nachdem ob eine Geh- oder Sehbehinderung vorliegt. Dass dabei keine schmalen Bergsteige oder gar Felspassagen berührt werden, versteht sich von selbst. 

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Das Hotel war fast vollständig barrierefrei. Von wegen Fahrstühle und bodenebene Dusche.

Mein fast ständiges Ärgernis in allen Hotels ist, dass es im Bad keinen Hocker gibt. Aber das Problem habe ich fast überall. Nicht nur in den Bergen.

Am großen und freundlichen Bade- und Saunabereich habe ich schon mehr Kritik. Naturbedingt gibt es hier viele unterschiedliche Ebenen, die durch Treppen überwunden werden. Hier fehlen mir an der ein- oder anderen Stelle aber ein Geländer.

Ins Wasser führen zwar Geländer, diese sind aber zu kurz und führen nicht auf die Unterste Stufe.

Der öffentliche Nahverkehr ist hier so eine Sache. Durch die Sommerkarte ist er inkludiert und wird von vielen Touristen genutzt. Wenn man nicht mindestens 20 bis 30 Minuten stehen kann, sollte man ihn zumindest in den Stoßzeiten nicht unbedingt nutzen. Für Rollstuhlfahrer sind Extraflächen vorhanden.

Die Lifte sind sehr professionell. Ich hatte mit Keinem Probleme. Die Veranstalter hier sind es gewohnt, viele Menschen in kurzer Zeit bequem zu transportieren.

Die Wanderwege sind mal so und so. Man sollte sich vorher genau erkundigen. Wanderstöcke sind ein Muss und vor Ort günstig zu erwerben. Wenn ein Einheimischer sagt, da geht es hoch, Finger weg.

Ich habe es nicht bereut, meinen Urlaub als Schwerbehinderter im Hochgebirge. Und ihr müsst sagen, der Ausblick ist der Hammer, oder?

Und ganz nebenbei ermöglicht mir die intensive Bewegung im Urlaub auch meine digitale Herausforderung für Juli ganz bequem zu erreichen. Auch das ein schönes Ergebnis dieses abwechslungsreichen Urlaubs. Jederzeit gerne wieder.

Veröffentlicht von oschlenkert

männlich, 52 Jahre, verheiratet, 1 Kind, mitten im Leben ... und dann kam der Schlaganfall.

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