Ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein großer für mich

Wir sind wieder in Italien. Endlich, nach 4 Jahren, einem Schlaganfall und einer Pandemie. Wahnsinn.

Früher sind wir immer in die Toskana gefahren. Zwei Tage mit zwei Fahrern. Heute sind wir in der Nähe von Verona, ca. 300 km nördlicher. Meine Frau ist die Strecke alleine gefahren.

Wir sind auf einem 600 Jahre altem Reisanbaugut. Alles top renoviert . Wir wohnen in einem Apartment im zweiten Stock. Mit Fahrstuhl.

Für mich praktisch. Für den Mann der Familie neben uns, essential. Er ist Rollstuhlfahrer.

In Italien ist alles ein wenig anders als bei uns. Deswegen komme ich ja her. Es gibt eigentlich immer einen Pool. Man muss seinen Gästen ja etwas bieten. Dieser ist aber besonders und hatte einige Überraschungen für mich. Nicht quadratisch, praktisch, gut.

Er ist eher einem Natursee nachempfunden. Alles schräg und mit großen Höhenunterschieden. Genau das Richtige für mich mit Hemiparese. Und meine größte Herausforderung, selbstverständlich ohne Geländer zum Festhalten.

Und ich muss es zugeben, ich habe etwas bei der Überschrift gemogelt. Es waren deutlich mehr als ein Schritt. Und es bedurfte der Hilfe meiner Frau.

Aber meine Freude nach dem Erreichten war nicht viel geringer als bei Armstrong auf dem Mond.

Noch ein kleiner Tipp zum Schluss. Bei Hemiparese wie bei mir, versucht es mal mit Badeschuhen. Für mich unentbehrlich.

Veröffentlicht von oschlenkert

männlich, 52 Jahre, verheiratet, 1 Kind, mitten im Leben ... und dann kam der Schlaganfall.

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